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  • AutorenbildJoachim Kleen

Was bedeutet es, glücklich zu sein?

Aktualisiert: 17. März

und wie können wir Glück erreichen?

Die meisten Menschen werden es sicherlich bejahen, wenn man sie fragt, ob sie gerne glücklich wären. Damit meinen sie dann häufig einen Langzeitzustand; nicht nur einen besonderen Moment. Glücksmomente, das wissen wir, haben häufig ein Verfallsdatum und fliegen uns manchmal ganz unverhofft entgegen.


Oft glauben wir, dass wir nach Erreichen eines Ziels oder nach der Erfüllung eines Wunsches glücklich sein werden: wenn die Prüfung geschafft ist, wenn wir einen Partner gefunden haben, wenn wir Kinder kriegen, wenn die Kinder ausziehen. Das Glück wird auf diese Weise in eine bestimmte oder unbestimmte Zukunft verlagert. Dann stellen wir uns vor, dass wir glücklich sein können und das gibt uns häufig die Kraft, Widrigkeiten und Schwierigkeiten zu meistern.


Wenn wir unglücklich sind, z.B. nach einer Trennung, während einer unglücklichen Beziehung, nach Jobverlust oder einer Abfuhr, dann setzen wir alles daran, diesen Zustand wieder zu verändern. Häufig leiden wir am stärksten, wenn wir uns zwischen den Zuständen "glücklich" und "unglücklich sein" bewegen: das ist der Zustand von Tristesse, des Einerlei. Dann möchten wir uns wieder fühlen. Manchmal ist es uns sogar angenehmer, unser Unglück intensiv zu spüren, in der Melancholie zu versinken, als in der Langeweile unseres Lebens oder unserer Beziehungen zu verdorren.


Inzwischen gibt es tatsächlich Glücksforschung. In Bhutan ist das Grundrecht auf Glück sogar in der Verfassung verankert. Der Wunsch des Menschen, glücklich zu sein, ist also auch Gegenstand der Forschung und der politischen Agenda (zumindest in Bhutan).

Können wir einen Weg des dauerhaften Glücks finden? Einen Zustand in unserem Leben erzeugen, um dauerhaft glücklich zu sein? Ich glaube ja. Es ist möglich, ein glückliches Leben, unabhängig vom Erreichen bestimmter Ziele zu führen. Die Lösung hat mich selbst überrascht und es funktioniert!


Vor ein paar Monaten saß ich mit einem meiner besten Freunde vor einem fantastischen, französischen Restaurant in Berlin, Alt Tegel. Die Abendsonne schien über den Dächern der Stadt, wir tranken hervorragenden Wein, aßen wunderbaren Käse und genossen einen exzellenten Espresso. Mein Freund erzählte aus seinem Leben, seinen Herausforderungen und seinen kleinen Erfolgen. Irgendwann fragte ich ihn unverblümt: "Bist du glücklich?"

Mein Freund stutzte einen Moment. Wir wurden beide nachdenklich. Dann fragte er: "Was heißt es denn, glücklich zu sein?" Was folgte, war eine philosophische Auseinandersetzung mit dem Ziel, das Glück zu ergründen. Der Wein schmeckte noch immer gut, die Sonne verschwand hinter den Dächern Berlins und die eine oder andere Zigarette ging im Qualm unserer Überlegungen auf. Am Ende dieser Überlegungen fanden wir die Lösung:


Glück, bzw. glücklich sein, bedeutet, Gewissheit darüber zu haben, auf seinem richtigen Lebensweg zu sein. Glücklich sein bedeutet nicht immer, sich glücklich zu fühlen. Glücklich sein bedeutet, zu wissen, das zu tun, was sich ganz individuell richtig anfühlt. Das schließt ein, auch widrige und schwierige Lebensphasen zu durchstehen. Ebenfalls, sich gegen Widerstände durchzusetzen.


Belohnt wird diese Form der Lebensgestaltung dadurch, dass positive Gefühle, also Glücksgefühle, uns darin bestätigen, auf unserem individuellen, richtigen Weg zu sein. Man könnte auch sagen, dass ein Glücksgefühl eine Ekstase darstellt, dem eine Anstrengung vorausgeht.


Das war der Moment, in dem wir entspannt und um eine wichtige Antwort reicher, bezahlen konnten um eine Kneipe weiterzuziehen, in der eine lokale Berliner Band ein heißes Rockkonzert gab. Was soll ich sagen? Das Konzert war super, wir lernten ein sympathisches Berliner Paar kennen und hatten noch einen gelungenen Abend.


Wir waren nicht nur glücklich; wir fühlten es auch.


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